Ganslturnier 2023
Ganslturnier
oder das Turnier des alten weisen Mannes
Hoch motiviert trudelten 13 Bridgepaare in der Kaminstube in
Schwarzenau ein. Wir versammelten uns im Bridgesaal, wo uns
Rudi Bina, den wir lange nicht gesehen hatten, begrüßte. Es war
schön, auch die anderen Teilnehmer wieder zu treffen, die man
eher selten beim Bridge trifft.
Es ging ans Bestellen der ersten Getränke, da überraschte uns
Rainer gleich mit der Eröffnung, dass die erste Runde auf seine
Rechnung geht, weil er ja Geburtstag hat. Er ist nämlich ein
echter Faschingsprinz, weil er genau am 11. 11. 1956 geboren
ist.
Wir nahmen an den gedeckten Tischen Platz und freuten uns auf
das Mittagessen, das teilweise vorbestellt war. Es gab
Gänsekeulen aber auch anderes. Unsere Hoffnung, dass die
Kalorienzufuhr uns Wärme spenden würde, erfüllte sich leider
nicht. Es blieb den ganzen Nachmittag saukalt in unserem
Spielkasino, sodass viele von uns die abgelegten Steppjacken
wieder anzogen.
Nach dem Essen ging es dann an den Ernst der Sache, nämlich
das Bridgespielen. Vorher begrüßte uns Margit mit freundlicher
Rede und übergab das Wort an unseren umtriebigen Vize
Werner, der die Paarnummern verlas und den Spielmodus
erklärte: 13 Tische, je 2 Bords, es spielt jeder gegen jeden. 1
Sitztisch für Andy Demmer mit ihren 2 Hunden und ich, dass ich
nicht hatschen muss.
Und los ging´s. Das Turnier verlief friedlich und ohne
Zwischenfälle. Manche Spieler haben unsere neuen
Bridgemates zum ersten Mal gesehen. Flugs stand das
Endergebnis fest.
Doch bevor Margit zur Preisverteilung schritt, hatte sie noch eine
Überraschung für uns. Sie hat unser langjähriges Mittglied Ernst
Stanek, der aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr spielen
kann, zu Hause aufgestöbert und hergebracht. Er hat uns oftmals
mit seinen heitern Versen und Anekdoten zum Lachen gebracht.
Auch er hatte vor kurzem den 80sten Geburtstag. Nun stand der
Preisverteilung nichts mehr im Wege.
Sieger dem Datum entsprechend:
RAINER UND INGRID POPPINGER: er grauhaarig mit grauem
Schnurrbart – sie schick wie immer in neuer pinkfarbener
Lederjacke. Rainer war über den Sieg sehr erstaunt, weil er am
Vorabend schon mit viel Alkohol gefeiert hatte und sozusagen
einen in der Birne hatte. offensichtlich handelt es sich um einen
Wiederholungstäter, der das gewöhnt ist. Natürlich sind auch die
Plätze 2 und 3 sehr zu würdigen. Sie wurden auch vor dem Bild
von Schloss Schwarzenau gemeinsam abgelichtet und von
Werner zusammen mit der Ergebnisliste auf das Handy
geschickt. Es gab tobenden Applaus für die Sieger und die
Platzierten.
Nun wurde es gemütlich. All Tische zusammengestellt und
Rainer lud ab nun auf alle Getränke ein, die an dieser Tafel
genossen wurden. Ja und dass ich es nicht vergesse. Rainer
wurde zwischendurch von den Damen abgebusselt und ans Herz
gedrückt. auch mit kräftigem „Happy Birthday“ und Trullala
bejubelt. Scherze und lockere Sprüche waren zu hören. Und ich
bemerkte, dass Horst mir gegenüber mit Hedwig flüsterte. Sehr
seltsam kam mir das vor, denn normalerweise flüstert er nur mit
seiner Anne. Doch siehe da! Hedwig atmete durch und
deklamierte ein entzückendes Gedicht über den Kauf eines
Martinigansls in einem Supermarkt. BRAVO Hedwig, du steckst
voller Überraschungen.
Langsam begann die Runde abzubröckeln. Auch ich, die
Berichterstatterin, beendete meine Notizen und verließ das
Gelage. Der harte Kern blieb noch sitzen. Es war wirklich ein
schönes Fest.
SR