Bericht Bridgeausflug 2024

Eine Reise in die kleinste Großstadt der Welt (von Margit Jungbauer)

Alljährlich stellt sich die Frage: Wohin soll der Bridgeausflug heuer gehen? Die Antwort war schnell gefunden. Werner hatte Kontakte zum Bridgeclub Burgenland, insbesondere dessen Obfrau Ulrike Kempf, geknüpft, daher sollte die Reise ins Burgenland gehen. Nachdem dort die Nachfrage nach Zimmern groß ist, mussten wir schon frühzeitig reservieren und die Teilnehmer standen schon lange im Voraus fest. Trotz rascher Buchung fehlten uns noch zwei Zimmer, aber durch eine Absage und eine Zusammenlegung im Doppelzimmer ging sich alles wunderprächtig aus.
Nun wurde noch der Tourismusverband Eisenstadt kontaktiert und um Vorschläge für die Programmgestaltung gebeten. Dabei entschieden wir uns für eine Stadtführung durch Eisenstadt. Kurzfristig kamen die Vorbereitungen ein wenig ins Stocken – ich konnte meinen Zettel mit der Teilnehmerliste nicht mehr finden. Aber Inge half mir dankenswerterweise mit einem Foto aus, sodass ich zeitgerecht alle Informationen an die Teilnehmer aussenden konnte. Aus den 17 Reisewilligen ergaben sich wunderbar 4 räumlich passende Fahrgemeinschaften (Gerhard Wustinger reiste mit dem Zug an), somit war auch die Transportfrage rasch gelöst.

Am Samstag, 6. 7., ging es schließlich bei strahlendem Wetter auf nach Eisenstadt. Uns (Emma/Peter/Margit) chauffierte Manfred komfortabel durch die Landschaft. Als wir an der Haydnkirche ankamen, war auch die Gruppe Ulli/Harald/Monika/Maria schon da. Da wir noch genügend Zeit übrig hatten, konnten wir uns noch mit einem Getränk stärken. Kurz vor Führungsbeginn stießen auch Werner/Inge/Gerhard/Franz zu uns, sodass wir pünktlich starten konnten. Frau Kogler gab uns mit viel Freude und Engagement einen interessanten Einblick in die Geschichte Eisenstadts und wir wanderten knappe zwei Stunden bergab von der Haydnkirche über das Schloss bis zum Dom. Am Ende unserer Tour landeten wir wie verabredet vor unserem Lokal, dem Haydnbräu. Dort stieß auch noch die vierte Gruppe (Horst/Anne/Trude/Helga) zu uns. In einem wunderbaren Gastgarten im Schatten der Bäume konnten wir uns entspannen und mit köstlichem Essen verwöhnen lassen. Auf dem Rückweg zu den Autos (also jetzt wieder bergauf) mussten wir noch einen Halt einlegen. Bei der Führung waren wir an einigen Eissalons vorbeigekommen – bei dieser Hitze ein Muss, einen davon jetzt auszuprobieren.
Danach ging es ab ins Hotel in Neufeld an der Leitha. Die Zimmer waren schnell bezogen und da noch ein wenig Zeit übrig war, wollten einige noch schnell in den See (Neufeldersee) direkt am Hotel hüpfen. Inge, Manfred und ich warfen uns auch schnell in das Badegewand und ab ging es. Das Wasser war angenehm kühl und wir waren wirklich erfrischt für den Abend. Inge und Manfred probierten sogar noch die Rutsche aus.
Nachdem Manfred die Idee zum Schwimmen gehabt hatte, und das so angenehm war, war ich der Meinung: „Dafür hast du heute drei Nuller gut.“
Nachdem wir wieder ausgehfertig waren, trafen wir uns im Speisesaal mit den Mitgliedern des Bridgeclub Burgenland. Wir wurden dort sehr herzlich empfangen, tranken zum Kennenlernen einmal gemeinsam ein Gläschen Sekt und konnten von einem kleinen Buffet naschen. Als Gastgeschenke hatten wir Gute Laune Kekse aus dem Waldviertel mitgebracht- entweder für vor oder nach dem Turnier, je nachdem.
Im Anschluss ging es mit dem Turnier los. Manfred und ich waren Ost-West und trafen naturgemäß auf viele Paare der Gastgeber. Von allen wurden wir sehr freundlich begrüßt und nach den Partien blieb meist noch Zeit zum Plaudern. Zwei Runden vor Schluss des Turnieres meinte Manfred: „Ich will ja nix verschreien, aber ich glaube, es läuft ganz gut heute.“ Meine Antwort war nur kurz: „Pscht, sag nichts, ich will das gar nicht hören.“ Man soll ja den Tag nicht vor dem Abend loben und in 6 Boards kann viel passieren. Wobei natürlich auch ich mitbekommen hatte, dass wir nicht gerade vom Pech verfolgt waren.
In der letzten Runde dann kam wirklich ein Nuller daher. Unsere Gegnerinnen gingen auf 3 Pik, die zwar einmal fielen, aber wir hätten 4 Herz drinnen gehabt. Zum Glück konnten wir aber in der letzten Partie wieder zurückschlagen und uns einen Topp holen – somit war auch diese Runde nicht so schlimm.
Beim Verlesen der Ergebnisse staunten wir nicht schlecht, als Emma und Peter mit 67,3 Prozent(!) am dritten Platz landeten. Gerhard Wustinger hatte sich mit seinem Partner aus dem Burgenland offenbar schnell und gut zusammengefunden und erreichte als Zweiter 71,9 Prozent. Manfred und ich konnten tatsächlich mit satten 73,8 Prozent gewinnen. Offenbar muss ich immer ein paar „freie Nuller“ in Aussicht stellen, damit Manfred ganz entspannt spielen kann und gar keine Lust hat, diese auch einzulösen. 😉
Nach dem Turnier blieben wir noch sitzen um uns zu unterhalten und etwas zu trinken. Mit Trude war schon lange ausgemacht, dass wir einen Cocktail trinken wollten, den wir uns dann auch schmecken ließen. Leider gab es ab 23 Uhr keine Getränke mehr. Wir hätten zumindest vorher gerne noch etwas bestellt und wären noch länger zusammen gesessen, aber das war leider nicht möglich.
Für den nächsten Tag besprachen wir noch das Frühstück (ist im Zimmerpreis leider nicht inbegriffen und als Auskunft bekamen wir verschiedene Varianten, wann man Frühstück essen könnte und ab wann dann der Brunch sei). Emma und Peter hatten ein Lokal in der Stadt ausfindig gemacht, das Frühstück bereits früher und in großer Auswahl anbot. Außerdem klärten wir noch das Programm für Sonntag ab. Die einstimmige Wahl fiel auf Heurigenbesuch. Ulli und Harald kennen einen guten Heurigen in Sooß, daher schnappte Ulli sich auch gleich das Telefon und sie konnte für 12 Uhr am Sonntag reservieren.
Danach ging es ab ins Bett, in manchen Zimmern ziemlich schweißtreibend. Aber nicht, was ihr denkt, die Klimaanlage funktionierte nicht überall.

Der Sonntag startete weniger sonnig, Wolken und Wind waren aufgekommen. Trotzdem wollten Inge, Ulli und ich den vereinbarten Schwimmtermin wahrnehmen (Manfred verweigerte, Horst war schon vor uns im Wasser). Was soll ich sagen: Sehr erfrischend, aber fürs ausgiebige Planschen nicht geeignet. Einige von uns holten sich dann im Hotel ein Frühstück (auf einmal doch früher möglich), einige andere gingen in das nette Lokal in der Stadt, gleich verbunden mit einem Morgenspaziergang. Danach wurden die Sachen gepackt und ausgecheckt (besonders den Preis für das – zugegeben sehr schöne – Einzelzimmer ohne Frühstück und ohne Minibar finde ich schon ziemlich happig).
Gerhard verabschiedete sich wieder zum Zug, alle anderen machten sich auf den Weg nach Sooß. Da wir noch genügend Zeit hatten, wanderten Emma, Peter, Manfred und ich noch ein wenig durch die Weinberge. Der zwischenzeitliche Regen hatte wieder aufgehört. Auch dieser Tag ergab dadurch wieder genügend Bewegung (mein Schrittzähler war zufrieden mit mir). Zu Mittag trafen wir uns beim Heurigen Drimmel. Das Buffet mit warmen und kalten Speisen sowie süßen Leckereien konnte sich sehen lassen, für Werner gab es sogar den heiß ersehnten gebackenen Käse mit Pommes. Natürlich mussten wir auch auf den gelungenen Ausflug anstoßen, Trude und ich hatten wieder ein Abkommen für ein Sechzehntel süßen Eiswein. Okay, ich gebe zu, ich nahm ein zweites, er war wirklich köstlich.
Danach hieß es bereit machen für die Heimfahrt, unser Ausflug ging dem Ende zu. Manfred fuhr uns romantisch durch das Helenental nach Hause und ich bewundere ihn sehr, ich war hundemüde und nicht nur einmal fielen mir die Augen zu. Vielleicht hätte ich das zweite Gläschen nicht trinken sollen…
Ein bisschen Spannung lag noch in der Luft, denn Manfred wollte ausprobieren, ob wir ohne zu laden (Elektroauto) hin und zurück kommen. Es ging sich aus, knapp 20 Kilometer hätten wir am Ende noch unterwegs sein können.

So möchte ich mich bei allen Mitreisenden für diesen absolut netten und gemütlichen Ausflug bedanken. Ihr seid eine so unkomplizierte Truppe, jeder hat sich an Ideen und Organisatorischem beteiligt, es wurde nicht genörgelt und gekeppelt – wir hatten einfach nur Spaß miteinander. Vielen Dank dafür!
Und an alle Nichtmitreisenden: Vielleicht gibt es ja im kommenden Jahr die nächste Chance… 😊